NgalSo Selbstheilung
Ermächtigung in Singamukha, die Weisheits-Dakini mit dem Löwengesicht
Kurzbericht

Am 27. und 28. Januar 2007 gewährte Lama Gangchen im Albagnano Heil- und Meditationszentrum die Initiation in die Praxis von Singamukha.

„Möge uns die NgalSo Praxis von Singamukha – der Weisheits-Dakini mit dem Löwengesicht – helfen, alle Arten von Gewalt zu besänftigen, insbesondere Attacken negativer Energie wie Terrorismus und Krieg.”      T.Y.S. Lama Gangchen

In der Nacht von Donnerstag zu Freitag hatte es geschneit und die Temperaturen lagen am Freitag bei bewölktem Wetter um den Gefrierpunkt. Am Dienstag zuvor waren es +26°C. Für den kommenden Dienstag waren wiederum +20°C angesagt.

Lama Gangchen verglich die Wetterkapriolen, die zur Zeit überall auf der Welt zu beobachten sind, mit einem leichten Schlag auf die Nase. Er betonte, dass dieser Schlag ein sehr guter Unterricht für uns ist, um zu erkennen, dass es allerhöchste Zeit ist, unser Verhalten gegenüber Umwelt und Planeten zu prüfen und wirklich etwas zu unternehmen. Wir tragen Verantwortung für unser Verhalten. Gehen wir nicht auf die Warnungen des Planeten ein und prüfen und ändern nicht unser Verhalten, werden weitere ’Schläge‘ folgen. Härtere – nicht nur auf die Nase, sondern überall hin. Wenn unsere körperliche und geistige Gesundheit von künftigen Veränderungen der Lebensbedingungen auf diesem Planeten so stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind, dass wir nicht mehr hören, riechen, schmecken, sehen, sich unsere Zellen nicht mehr bewegen und unser Geist sich in den Zustand eines ’Gemüses‘ versetzt; das menschliche Dasein zum Dahinvegetieren wird, dann ist es zu spät.

Aber so lange uns etwas aufrüttelt, egal was wir glauben woher es stammt, ob von Gott, von Buddha, von Karma oder von wo auch immer, so lange sind diese Ereignisse sehr nützlich für uns, weil sie uns mitteilen, dass wir jetzt etwas unternehmen müssen und können. Andernfalls wird es zu spät sein. Lama Gangchen wies uns auf die Selbstheilungspraxis für die Umwelt hin; und zweimal hat er dieses Sadhana mit uns am Wochenende praktiziert.

mp3-download Lama Gangchen zur aktuellen Umweltsituation (8:12min 3.711kb)

---

Die ersten Unterweisungen am Wochenende, die uns uns Lama Gangchen am Samstag nach der GuruPuja gab, waren umfassende Erläuterungen zu Bedeutung und Auswirkungen unseres Atmens. Er wies uns darauf hin, welche positiven Auswirkungen ein ausgeglichener und spontaner Atem allein schon auf die Gesundheit unseres Körpers hat. Wir können beobachten, wie verschiedene Geisteszustände und Emotionen auf den Rhythmus unseres Atems wirken. Werden wir beispielsweise ärgerlich, können wir darauf achten, wie sich dies auf unseren Atem auswirkt, und erkennen, wie der gesamte Körper – über die Muskulatur hinaus – in Spannung gerät.

mp3-download: Om Dorje aus Vers69 GuruPuja (11sek 80kb)

Die Beziehung zwischen Geist und Atem ist nicht einseitig. Auch die bewusste Veränderung des Atems bewirkt Frieden und Entspannung in Körper, Geist und Emotionen. Gelingt es uns, im Alltag auf unsere Emotionen und Geisteszustände und die damit einhergehenden Atemveränderungen zu achten, können wir unsere Mitte leichter wieder erlangen, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf ein entspanntes, ruhiges und vor allem ungezwungenes Atmen richten.

Es gibt zahllose Anleitungen, den Atem positiv zu entwickeln. Lama Gangchen ging darauf ein, wie wir in Pujas und bei Mantrarezitationen üben können, einen langanhaltenden, ruhigen Atemfluss zu entwickeln, was bei ausdauernder Praxis dazu führt, dass auch der alltägliche Atem ruhiger wird.

Im Kalachakra wird darauf eingegangen, dass unsere Lebensspanne durch die Anzahl der Atemzüge, die uns insgesamt zur Verfügung stehen, begrenzt ist. Gelingt es uns, einen spontan natürlichen, tiefen und ungezwungenen Atem zu entwickeln, verlängert sich also auch unsere Lebensspanne.

Während der Initiation in die Praxis der Weisheits-Dakini mit dem Löwengesicht am Samstag nachmittag rezitierten wir sehr viele Mantras:
AH KHA SA MA RA DZA SHA DA RA SA MA RA YA PHET.
mp3-download Mantra nachsprechen (54sek 409kb)
mp3-download Mantra rezitieren (12sek 94kb)
Den Abschluss bildete eine zweite Tsog-Puja an diesem Tag.

---

Am Sonntag vormittag nach der GuruPuja gab Francesco auf Bitten Lama Gangchens Erläuterungen zu den Realitäten unserer Wahrnehmung, erklärte verschiedene Philosophien zu diesem Thema und zeigte auch bildhaft und nachvollziehbar auf, wie einschneidend sich unsere Wahrnehmung zum Todeszeitpunkt ändert, wenn sich unser subtilster Geist wieder vom Körper trennt. Lama Gangchen ermunterte uns, an den Unterweisungen von Francesco teilzuhaben uns wies darauf hin, dass Franceso sehr viel Wissen und viele Erfahrungen mit uns teilen kann.

Am Abend dankte Lama Gangchen allen Helfern und Unterstützern, insbesondere jenen, die das Albagnano Heil- und Meditationszentrum im Rahmen der 1€ pro Tag Kampagne unterstützen. Lama Gangchen wünscht sich sehr, dass das Zentrum künftig erhalten bleibt und jeder kann mit Hilfe von 1€ pro Tag Teil dieser positiven Bewegung werden. [Es gibt keine Verbindlichkeit, die man persönlich eingehen muss. Man kann beispielsweise gelegentlich für je einen Monat teilnehmen, ganz nach den eigenen Möglichkeiten.]

Rinpoche dankte besonders dem gebürtigen Spanier Jose-Maria, der seit einem Unfall vor vielen Jahren querschnittsgelähmt ist und sprach über seine Arbeit. Seit dem Unfall hat sich Jose-Maria vollständig der spirituellen Praxis und der Arbeit für das Albagnano Heil- und Meditationszentrum gewidmet. Anfangs, als es noch keine Gompa und noch kein Büro gab, war er stets im Zentrum anwesend und hat sich um alles gekümmert. Er ist eine sehr weise und intelligente Person; vor seinem Unfall ist er Mathematik-Professor gewesen. Lama Gangchen zog das Gleichnis eines blinden Pferdes (für unsere Elemente-Energien) und lahmen Reiters (für unseren Geist) heran [die aufeinander angewiesen sind], indem er sagte, dass Jose-Maria für ihn so etwas wie dieses Pferd sei – obwohl er seine Beine nicht mehr benutzen kann. Jose-Maria arbeitet unermüdlich für das AHMC, für die Friedensprojekte Lama Gangchens in Spanien, überall in Europa und ist ein ausgezeichneter Lehrer. Insbesondere querschnittsgelähmten Menschen hilft er immer wieder zu neuem Lebensmut, indem er seine persönlichen Erfahrungen teilt.

Lama Gangchen gratulierte Nico und Lidy aus Holland zu ihrem 25-jährigen Hochzeitstag, die seit vielen Jahren seine Freunde und Schüler sind. In dem Zusammenhang wies er darauf hin, dass der Begriff ’Freunde‘ besser geeignet und zutreffender ist, als ’Schüler‘. Für ihn ist es nicht wichtig, ob sich jemand als Freund oder Schüler bezeichnet, für ihn sind alle Freunde, es gibt dafür keine Vorraussetzungen oder Bedingungen, die wir vorher dazu erbringen müssten. Hilfreich und ausschlaggebend ist von unserer Seite das Erkennen positiver Qualitäten, die sich für die ganze Welt und für den Einzelnen als nützlich erweisen. Und darauf aufbauend echte Freundschaft, ein offenes Herz und kraftvolle Handlungen zu entwickeln.

Lama Gangchen bedankte sich bei Lidy und Nico für ihre finanziellen Beiträge; denn sie geben all die Spenden der Patienten und die Spenden aus ihren Meditationsgruppen vollständig für Friedensprojekte in der ganzen Welt weiter. Er wies uns alle auf die umfangreichen Erfahrungen hin, die Lidy und Nico für jene Art von Heilung sammeln konnten, die seine Linie lehrt und vermittelt, und es wertvoll ist, wenn wir unsere Fragen dazu an Nico richten.
mp3-download:
Nico über die Freude des Gebens & Lama Gangchens Hinweis zu Lidy+Nicos Heilerfahrungen (1:02min 477kb)

---

Khandro La Chö
Lied an die Dakini mit dem Löwengesicht

Komponiert von Lama Gangchen Tulku Rinpoche. Die ersten Strophen wurden am 23. Dezember 1993 in Kathmandu komponiert, und während des folgenden Jahres folgten spontan weitere. Die letzte Strophe wurde am 24. Dezember 1994 in Mailand hinzugefügt.

mp3-download Strophen 1&2 (1:11min 552kb) Die Ton-Qualität ist nicht perfekt; die Trommel stand direkt neben dem Aufnahmegerät. Jedoch die gute Nachricht: Die Melodie ist erkennbar, die Essenz vorhanden und so kann man das Gebet singen lernen...

Erste Strophe:
Khandro la Chö	Dakini, ich bitte Dich, manifestiere dich und hilf uns
AH KHA SA MA RA DZA
Khandro la chö
SHA DA RA SA MA RA YA PHET
Khandro la chö
SHA DA RA SA MA RA YA PHET
Khandro la chö
AH KHA SA MA RA DZA SHA DA RA SA MA RA YA PHET
Khandro la chö
Zweite bis zehnte Strophe:
Dra geg la drül	Dakini, ich bitte Dich, befreie uns von Feinden, halte sie fern und verhindere, dass sie uns schaden
Par che la sil	Dakini, ich bitte Dich, befreie uns von Hindernissen
Sam don la drup	Dakini, ich bitte Dich, erhöre unsere Wünsche
Kutse la ril	Dakini, ich bitte Dich, hilf uns zu langem Leben
Tashi la chok	Dakini, ich bitte Dich, möge bitte alles glücksverheißend sein
Gyo po la jayung	Dakini, ich bitte Dich, lass uns einander bald begegnen
Tsog khon la rho	Dakini, ich bitte Dich, nimm an unserem Tsog-Kreis teil
Tuk gye la che	Von Herzen danke ich Dir unendlich für deine Hilfe und Güte
Shide la tsön	Dakini, ich bitte Dich, unterstütze uns in der Bemühung, inneren Frieden und Weltfrieden hervorzubringen

---

Abschlusswochenende Tibetische Massage

Zeitgleich zur Übertragung der Singamukha-Praxis fand in diesen Tagen auch das Abschlusswochenende des Tibetischen Massagekurses statt, der im vergangenen halben Jahr von Lama Tsultrim unterrichtet worden war.

Tibetische Massage ist eine Kombination aus Knetmassage und Druckmassage einzelner Punkte. Der Körper wird in Bereiche aufgeteilt, die vorrangig den Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft zugeordnet sind. Je nach Verfassung des Patienten gibt es bestimmte Behandlungsfolgen, um die Elementeenergien dabei zu unterstützen, wieder in Balance zueinander zu gelangen.

Ebenfalls wird zur Analyse der Zustand der sogenannten drei Flüssigkeiten aus der Tibetischen Medizin herangezogen, die als Galle, Schleim und Wind bezeichnet werden. Zu deren Harmonisierung existieren ebenfalls verschiedene Techniken.

Am Sonntag wurden die Abschluss-Zertifikate von Lama Gangchen und Lama Tsultrim an die Teilnehmer überreicht.

---

zurück...